1963 e dintorni

Kalter Krieg, Mord an Kennedy, Aufruf des Papstes zu Frieden auf Erden: Im spannungsreichen Jahr 1963 gärte die Kunstszene und brach auf zu neuen Ufern. Innerhalb von ‹Cantiere del 900›, der rotierenden Wechselausstellung aus der 3000 Stücke starken Sammlung der Banca Intesa Sanpaolo, richtet Francesco Tedeschi, Kurator der Galleria d’Italia, mit dreissig Werken einen spezifischen Fokus auf die zukunftsweisende künstlerische Forschung der Sechzigerjahre im «Bel Paese».

Als Kunstschaffende und Kritiker sich in Gruppen organisierten und sich mit der Überwindung der informellen Malerei, mit neuen Medien und Technologie, mit ersten Anzeichen der Pop- und Minimalart sowie dem Zusammenspiel von visueller und verbaler Sprache beschäftigten. Paradigmatisch hängen die Werke von Piero Manzoni und Francesco Lo Savio am Anfang. Die beiden radikalen Künstler sind vor genau fünfzig Jahren kaum dreissigjährig ums Leben gekommen. Beide haben an der Erneuerung des Werkbegriffs und am Zurücksetzen der Form gefeilt und somit den Weg für Erneuerung und Transformation in der Kunst geebnet. Die kunstgeschichtlich sorgfältig kuratierte Ausstellung wird begleitet von Texten, multimedial zugänglichen Dokumenten, historischen Filmaufnahmen und einem Katalog.

Barbara Fässler



2013
Galleria d’Italia Milan curator Francesco Tedeschi


Published in
Kunstbulletin 9/2013

1 / 1